Liebe Gemeinde,
In diesen Tagen beginnen die Schulferien. Sieben Wochen lang haben die Kinder keinen Schulunterricht. In dieser Zeit verreisen oft auch die Erwachsenen für einige Tage oder Wochen. Ziel der Ferien ist es den Alltag hinter sich zu lassen. Den gewohnten Rhythmus für einmal zu verlangsamen. Nicht mit dem Wecker aufstehen müssen, nicht wie zur gewohnten Zeit zu Essen oder auch einmal länger den warmen Sommerabend geniessen.
Diese Erwartungen verbinden wir mit Ferien. Und wenn es dann soweit ist, stellen wir oft fest, dass es gar nicht immer so einfach ist in die Ferien zu starten:
Es muss organisiert werden wohin man fährt, wo man übernachtet und was alles in den Koffert gehört (oder passt).
Die nächste Herausforderung ist die Reise. Man möchte auf dem direkten Weg an das gewünschte Ferienort reisen und stellt dann plötzlich fest, dass man sich verfahren hat oder, dass man in
einem Stau oder eine Kolonne steckt.
Und ist man einmal angekommen, dann stellt man vielleicht plötzlich fest, dass der Reisepartner zuerst einmal den Strand geniessen möchte, während man selbst doch sofort die verschiedenen Sehenswürdigkeiten anschauen möchte…
Ein Kollege hat uns einmal folgendes erzählt:
Wenn er mit seiner Familie in den Urlaub fährt, sind die Ferien zwar geplant und organisiert, aber die Familie lässt sich die Zeit anzukommen. Unterwegs verpassen auch sie manchmal die Ausfahrt. Aber anstatt sich zu ärgern warten sie gespannt auf die nächste Ausfahrt und schauen dort was auf sie wartet. Vielleicht gibt es dort ja eine Sehenswürdigkeit oder eine Begegnung, mit welcher man gar nicht gerechnet hat. Und dann geht die Reise weiter. Schlussendlich sei es ja, meinte mein Kollege, egal, ob man heute oder Morgen am Reiseziel ist. Bereits die Anreise gehöre zu den Ferien.
Und mit dieser Gelassenheit sollten die Ferien auch weitergehen. All zu oft engen wir uns selbst in den Ferien ein. Ferien sind aber da, um sich Freiräume zu schaffen. Ferien sind zur Erholung da. Deshalb sollten wir uns in den Ferien nicht gegenseitig unter Druck setzen.
Und wenn uns dies gelingt, dann dürfen wir unser Reiseziel in vollen Zügen geniessen. Sei es der wunderschöne Berg, der Sonnenuntergang am Meer oder einfach das Vogelgezwitscher auf auf unserem Balkon oder unserem Garten.
Folgendes Urlaubsgedicht von Phil Bosmans möchten wir Ihnen noch mitgeben:
Komm, leg die Sorgen beiseite
und lass die Sonne scheinen –
in Deinem Gesicht!
Denk nicht: Ein schöner Urlaub heisst
weit verreisen und viel Geld ausgeben.
Es gibt genug Leute, die nach dem Urlaub enttäuscht, ausgenommen und übermüdet
wieder in ihren Alltag zurückkehren.
Sie haben sich die ganze Zeit abgehetzt…
Sie sind ganz weit weg gewesen,
und sie haben viel zu viel und nichts wirklich gesehen,
und nirgends sind sie zur Ruhe gekommen.
Ein guter Urlaub heisst: frei von der Uhr,
frei von allem Druck und jeder Hetze,
ohne Chef (ausgenommen den himmlischen),
unbeschwert schöne Dinge des Lebens geniessen.
Ein guter Urlaub heisst: heiter und zufrieden sein
und auch die Menschen nicht vergessen,
die niemals Urlaub haben.
Vielleicht liegt Dein schönster Urlaub
ganz dicht an deiner Tür,
wo jemand auf ein bisschen Freude wartet
und auf eine Hand voll Glück.
Wir wünschen Ihnen erholsame Ferien
Lars und Daniela Gschwend